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Art. 5 GG – Meinungsfreiheit & Co. kompakt erklärt: Das müssen Sie für die Klausur wissen!

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Wir von My-Jura-Help möchten mit diesem neuen Blog-Beitrag erneut kostenlose Unterstützung bei der Vorbereitung auf die Klausur bieten – diesmal im Bereich der Grundrechte. Nach unserer Erfahrung ist Art. 5 GG ein häufiger Prüfungsgegenstand in Zulassungsklausuren und Zwischenprüfungen.


My-Jura-Help liefert Ihnen heute eine strukturierte Übersicht zu einem der wichtigsten Grundrechte im Öffentlichen Recht – Artikel 5 GG.

Ob Meinungsfreiheit, Pressefreiheit oder Kunstfreiheit: Dieser Artikel ist in Klausuren ebenso beliebt wie komplex. Mit unserem kompakten Leitfaden erfassen Sie alle relevanten Prüfungspunkte, Streitstände und typischen Probleme auf einen Blick.



1. Schutzbereich – Wer ist geschützt? Was ist geschützt?

Persönlicher Schutzbereich:

  • Jedermann-Grundrecht: Gilt für alle natürlichen Personen, auch Ausländer:innen.

  • Juristische Personen (z. B. Verlage, Rundfunkanstalten) sind über Art. 19 Abs. 3 GG ebenfalls geschützt.

Sachlicher Schutzbereich – die sechs „Freiheiten“:


Freiheit

Inhalt

Meinungsfreiheit
(Art. 5 I 1 Alt. 1 GG)

Schutz aller Meinungen – v. a. Werturteile. Keine Deckung für unwahre Tatsachen.

Informationsfreiheit

Recht auf Zugang zu allgemein zugänglichen Quellen.

Presse- und Rundfunkfreiheit

Schutz journalistischer Arbeit, Redaktionsgeheimnis, Quellen, etc.

Filmfreiheit

Schutz audiovisueller Meinungsäußerung.

Kunstfreiheit
(Art. 5 III GG)

Schutz künstlerischer Ausdrucksformen – ob Musik, Satire oder Karikatur.

Wissenschaftsfreiheit

Freie Forschung und Lehre.



2. Eingriff und Schranken: Wann darf der Staat einschränken?

Eingriff: Liegt vor, wenn ein klassischer oder faktischer Eingriff in die Freiheit besteht.

Rechtfertigung:

  • Art. 5 Abs. 2 GG ► Schranken nur durch allgemeine Gesetze, Jugendschutz, persönliche Ehre.

  • Art. 5 Abs. 3 GG (Kunst/Wissenschaft) ► nur verfassungsimmanente Schranken erlaubt!

Schranken-Schranken:

  • Zitiergebot (Art. 19 I 2 GG)

  • Verhältnismäßigkeit

  • Wesensgehaltsgarantie (Art. 19 II GG)



3. Klausurrelevante Probleme – Das sollten Sie beherrschen!

Meinungsbegriff:

  • Meinung = Werturteil ► geschützt

  • Tatsache = beweisbar ► nur geschützt, wenn wahr

  • Sonderfall: unwahre Tatsachen nicht geschützt

Schmähkritik:

  • Nicht jede Beleidigung ist Schmähkritik! Nur bei rein persönlicher Herabwürdigung ohne Sachbezug.

Allgemeine Gesetze (Art. 5 II GG):

  • h.M.: Meinungsneutralität ist Voraussetzung.

  • Bsp.: §§ 130, 185 StGB gelten als „allgemeine Gesetze“.

Kollision mit anderen Grundrechten:

  • z. B. Meinungsfreiheit vs. Persönlichkeitsrecht (Art. 2 I i.V.m. Art. 1 I GG)

Kunst oder Meinung?

  • Böhmermann-Gedicht: Satire vs. Schmähkritik – ► Kunstfreiheit und Meinungsfreiheit abgrenzen!



4. Wichtige Streitstände – so punkten Sie in der Klausur

Meinungsbegriff

  • h.M.: Auch Tatsachengrundlagen mit wertender Tendenz sind geschützt.

  • a.A.: Nur reine Wertungen sind vom Schutz umfasst.

Allgemeines Gesetz

  • Kombinationsformel (h.M.): Gesetz ist „allgemein“, wenn es

    • nicht meinungsfeindlich ist und

    • dem Schutz eines Gemeinschaftsguts dient.

Schmähkritik

  • h.M.: Nur bei reiner Herabwürdigung ohne Sachbezug – restriktiv anwenden!

  • a.A.: Auch besonders aggressive Formulierungen genügen schon.

Kunstbegriff

  • Formaler: Schöpferische Gestaltung

  • Materieller: Sinnhafte Deutung

  • Offenheitstheorie: Mehrdeutigkeit

  • BVerfG verwendet meist alle drei Theorien kombiniert.



5. Klausurtipps

Prüfungsschema streng durchziehen & auf eine punktuelle saubere Subsumtion achten
Meinung vs. Tatsache klar trennen
Streitstände benennen & argumentativ abwägen und hinter jeder Ansicht subsumieren
Kollision mit anderen Grundrechten darstellen
Verhältnismäßigkeitsprüfung sauber aufbauen


Fazit:
Artikel 5 GG ist ein Prüfstein für Ihr verfassungsrechtliches Können. Wer hier sauber zwischen Meinung, Tatsache, Kunst und allgemeinen Gesetzen differenzieren kann, sammelt wertvolle Punkte.

Lern-Tipp: Bauen Sie sich ihr eigenes Prüfschema aus diesen Punkten – und trainieren Sie an aktuellen Beispielen (z. B. Böhmermann, Holocaust-Leugnung, Social Media-Posts)!


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