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Ein etwas anderer Blick auf einen erfolgreichen Start ins neue erste Semester – 10 Tipps! - (3. Teil)

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In den vergangenen Wochen haben wir Ihnen bereits zwei Teile unserer Reihe mit 10 Tipps für einen erfolgreichen Start ins Jurastudium vorgestellt. Dabei haben wir zunächst die Grundlagen für einen gelungenen Studienstart besprochen – von der Wahl der richtigen Materialien bis hin zur passenden Strategie für den Lernstart.

Heute folgt nun der dritte und letzte Teil unserer Serie.
Zum Abschluss möchten wir Ihnen drei weitere wichtige Themen näherbringen, die den Unterschied zwischen einem strukturierten, erfolgreichen Studium und unnötigem Stress ausmachen können:

  • Tipp 8: Hausarbeiten – warum der richtige Zeitpunkt entscheidend ist und wie Sie diese erfolgreich meistern
  • Tipp 9: Lernen mit Kommilitonen – gemeinsam stark, aber den eigenen Weg finden
  • Tipp 10: Ausgleich zum Jurastudium – warum Balance kein Luxus, sondern notwendig ist

Mit diesen letzten drei Tipps schließen wir unsere Reihe ab und geben Ihnen wertvolle Anregungen, wie Sie nicht nur fachlich, sondern auch persönlich optimal durch Ihr Studium kommen.

 

Achter Tipp: Hausarbeiten – warum der richtige Zeitpunkt entscheidend ist und wie Sie diese erfolgreich meistern

Hausarbeiten gehören zu den zentralen Prüfungsleistungen im Jurastudium. Sie unterscheiden sich stark von Klausuren – sowohl in ihrer Zielsetzung als auch in der Art, wie sie geschrieben werden. Viele Studierende freuen sich darauf, endlich ihre erste Hausarbeit zu verfassen. Doch genau hier lauert ein großer Fehler, den wir bei My-Jura-Help immer wieder beobachten: Studierende fangen viel zu früh an, Hausarbeiten zu schreiben – nämlich in Semestern, in denen ihnen noch das notwendige Wissen fehlt.

Zu frühes Schreiben – ein gefährlicher Trugschluss

Gerade am Anfang des Studiums spielt die Gruppendynamik eine große Rolle. Man sitzt in den ersten Vorlesungen, lernt Kommilitonen kennen, und irgendwann berichten einige, dass sie bereits Hausarbeiten schreiben. Der Druck ist groß, mitzuziehen – schließlich möchte niemand abseits stehen oder den Eindruck erwecken, weniger engagiert zu sein.

Hier liegt jedoch ein gefährlicher Trugschluss:
Hausarbeiten sind nicht dafür gedacht, den Stoff erst zu erlernen. Sie setzen voraus, dass Sie den Stoff bereits beherrschen. Wer sich in den allerersten Semestern an eine Hausarbeit wagt, obwohl er die entsprechenden Vorlesungen noch gar nicht gehört oder nachgearbeitet hat, riskiert gravierende Fehler und oft ein Nichtbestehen.

Viele Studierende glauben, dass eine Hausarbeit einfacher sei als eine Klausur, weil man sie zu Hause oder in der Bibliothek schreiben kann und mehr Zeit zur Verfügung steht. Doch genau das Gegenteil ist der Fall:
Hausarbeiten erfordern wissenschaftliches Arbeiten – und dafür brauchen Sie ein solides Fundament im materiellen Recht. Sie müssen in der Lage sein, juristisch zu argumentieren, verschiedene Ansichten darzustellen und diese methodisch sauber einzuordnen. Dieses Können lässt sich nicht gleichzeitig während der Bearbeitung einer Hausarbeit erwerben.
 

Praxisbeispiel aus unserer Arbeit

Wir erleben diese Problematik bei My-Jura-Help immer wieder.
Vor kurzem kam eine Studierende zu uns, die bisher nur BGB AT und ein wenig Schuldrecht gehört hatte. Trotzdem versuchte sie, eine umfassende Hausarbeit im Schuldrecht zu schreiben. Sie wusste zwar, dass es den Verzug gibt, konnte aber nicht erklären, wie man ihn richtig prüft. Auch der Aufbau der AGB-Kontrolle war ihr völlig unklar.

Diese Lücken führten dazu, dass sie den Fall nicht wissenschaftlich bearbeiten konnte. Das Ergebnis war eine Hausarbeit, die inhaltlich und methodisch nicht tragfähig war – und letztlich nicht bestanden wurde.

Unser dringender Tipp

Schreiben Sie keine Hausarbeit, bevor Sie die relevanten Vorlesungen besucht, den Stoff intensiv nachgearbeitet und das materielle Recht verstanden haben.
Die Hausarbeit sollte der Abschluss eines Lernabschnitts sein – nicht der Anfang.

Erst wenn Sie die Grundlagen beherrschen, können Sie aus der Bearbeitung echten Mehrwert ziehen – sowohl für Ihr Wissen als auch für Ihre Examensvorbereitung.

Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Universitäten: Manche verlangen nur zwei oder drei Hausarbeiten während des gesamten Studiums, andere deutlich mehr.
Natürlich ist es gut, viele Hausarbeiten zu schreiben, denn Übung macht den Meister. Aber jede einzelne Hausarbeit sollte auf einem stabilen Fundament basieren.

Wie Sie Ihre Hausarbeit strategisch richtig angehen

Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist und Sie über die nötigen Kenntnisse verfügen, geht es darum, die Hausarbeit sorgfältig und strategisch anzugehen.
Anders als in einer Klausur haben Sie hier mehrere Wochen Zeit – meist zwischen drei und sechs Wochen.
Diese Zeit sollten Sie nicht nur zum Schreiben, sondern auch für Literaturrecherche, Argumentationsaufbau und Feinschliff nutzen.

1. Verstehen Sie den Unterschied zur Klausur

Während eine Klausur unter Zeitdruck geschrieben wird und vor allem Ihre Fähigkeit zur schnellen Subsumtion prüft, ist die Hausarbeit eine wissenschaftliche Fallbearbeitung.
Hier steht die Tiefe im Vordergrund: Sie müssen nicht nur den Fall lösen, sondern auch zeigen, dass Sie verschiedene Meinungen aus Literatur und Rechtsprechung kennen und diese sauber einordnen können.

Streitstände gehören zwingend in die Hausarbeit – und Sie müssen sich mit ihnen argumentativ auseinandersetzen. 

2. Formale Anforderungen beachten

Schon bei der ersten Hausarbeit wird extrem auf Formalitäten geachtet.
Gerade Anfänger unterschätzen diesen Punkt und riskieren dadurch ein Nichtbestehen, selbst wenn das Gutachten inhaltlich solide ist.

Besonders wichtig sind:

  • korrektes Zitieren
  • saubere Fußnoten
  • vollständiges Literatur- und Inhaltsverzeichnis
  • einheitliche Gliederung (A. → I. → 1. → a) → aa) → (1.) → (a) → (aa))

Diese formalen Aspekte sind kein „lästiger Kleinkram“, sondern ein wesentlicher Bestandteil der Bewertung. 

3. Literatur richtig nutzen

Hausarbeiten erfordern, dass Sie sich mit wissenschaftlicher Literatur auseinandersetzen.
Kommentare wie der Palandt, Lehrbücher, Aufsätze und Urteile sind Pflicht.
Repetitoriumsskripten oder Falllösungssammlungen sind hingegen nicht geeignet – sie dienen nur dem Lernen, nicht als wissenschaftliche Quellen.

4. Aufbau der Hausarbeit

Eine typische Hausarbeit enthält:

  • Deckblatt mit den Vorgaben der Universität
  • Sachverhalt
  • Inhaltsverzeichnis
  • Literaturverzeichnis
  • Gutachten im klassischen Stil

Halten Sie sich exakt an die Formvorgaben Ihres Lehrstuhls. Schon kleine Abweichungen können Punktabzüge bringen. 

5. Wissenschaftlich argumentieren

Das Herzstück Ihrer Hausarbeit ist die Argumentation.
Hier zählt nicht nur, dass Sie ein Ergebnis finden, sondern wie Sie dorthin gelangen.

  • Stellen Sie verschiedene Auslegungsmethoden dar (Wortlaut, Systematik, Telos, Historie).
  • Arbeiten Sie Streitstände heraus, wenn sie für den Fall relevant sind.
  • Begründen Sie klar, warum Sie sich einer Ansicht anschließen.
  • Formulieren Sie logisch und präzise, ohne den Sachverhalt zu wiederholen.

6. Zeitmanagement

Nutzen Sie die Ihnen zur Verfügung stehenden Wochen effektiv:

  • Woche 1: Sachverhalt analysieren, Literatur sammeln, Lösungsskizze erstellen.
  • Woche 2–3: Gutachten ausformulieren und Streitstände einarbeiten.
  • Letzte Tage: Korrekturlesen, Formatierung, Kontrolle der Formalien.

So vermeiden Sie Hektik und können sich am Ende auf die Qualität Ihrer Arbeit konzentrieren.

Fazit: Hausarbeiten sind Prüfungen auf hohem Niveau

Hausarbeiten sind mehr als nur eine längere Klausur.
Sie prüfen Ihre Fähigkeit, juristisch auf wissenschaftlichem Niveau zu arbeiten.

Wer viel zu früh, also bereits in den ersten Semestern, ohne ausreichendes Grundlagenwissen beginnt, wird scheitern – unabhängig vom Fleiß.
Beginnen Sie daher erst, wenn Sie den Stoff wirklich verstanden haben, und gehen Sie dann methodisch vor.

Wenn Sie diese Schritte beachten, können Sie Ihre Hausarbeit nicht nur bestehen, sondern als echten Meilenstein in Ihrem Studium nutzen.

Wenn Sie noch tiefer in das Thema einsteigen möchten:
Wir haben bereits einen ausführlichen Blogbeitrag speziell zum Schreiben juristischer Hausarbeiten veröffentlicht.
Diesen finden Sie ganz einfach über die Suchfunktion hier auf unserem Blog. Dort gehen wir noch detaillierter auf alle Aspekte ein – von der Planung bis zur perfekten Ausformulierung.

 

 

Neunter Tipp: Lernen mit Kommilitonen – gemeinsam stark, aber den eigenen Weg finden

Das Jurastudium ist in vielerlei Hinsicht eine völlig neue Welt. Anders als in der Schule gibt es keine festen Klassenverbände oder Lehrerinnen und Lehrer, die Sie an die Hand nehmen. Viele Studierende fühlen sich am Anfang allein und suchen daher nach Gemeinschaft – was völlig normal ist. In dieser neuen Umgebung kann man sich schnell verloren fühlen. Lerngruppen entstehen oft schon in den ersten Wochen: Man trifft sich in der Bibliothek, tauscht sich aus, bespricht Fälle oder fragt sich gegenseitig ab.

Auf den ersten Blick klingt das ideal. Schließlich motiviert man sich gegenseitig, fühlt sich nicht so allein und kann sich bei Problemen unterstützen. Doch genau hier lauert eine große Gefahr, die wir bei My-Jura-Help immer wieder beobachten: Die Gruppendynamik kann Sie unbewusst auf einen falschen Weg führen.

Die Risiken der Lerngruppe

Oft orientiert sich das Tempo der Gruppe nicht an Ihrem individuellen Wissensstand, sondern an der Mehrheit. Das kann folgende Folgen haben:

  • Beginnt die Gruppe spät mit dem Lernen, werden auch Sie automatisch später aktiv.
  • Wenn Sie schneller vorankommen, können Sie Ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen, weil Sie sich zurückhalten müssen.
  • Sind Sie noch nicht so weit wie die anderen, hetzen Sie hinterher, ohne wirklich zu verstehen, was Sie lernen.

Gerade im Jurastudium ist es fatal, auf diese Weise von der Masse gesteuert zu werden. Die meisten Gruppen beginnen erst kurz vor den Prüfungen intensiv zu lernen – oft nur vier Wochen vorher. Für Jura ist das viel zu spät. Die Stofffülle ist einfach zu groß, um kurzfristig und hektisch auf Lücke zu lernen.

Lerngruppen haben ihren Wert, wenn sie ergänzend genutzt werden:

  • zum gegenseitigen Abfragen,
  • zur Diskussion komplexer Fälle,
  • zum Austausch von Erfahrungen.

Doch sie sollten nicht Ihr zentrales Lerninstrument sein.

Finden Sie Ihren eigenen Lernrhythmus

Jeder Mensch lernt anders. Manche haben bereits Vorkenntnisse, andere starten bei null. Einige können sich morgens am besten konzentrieren, andere sind abends besonders produktiv. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie Ihren eigenen Lernrhythmus finden und sich nicht blind dem Tempo der Gruppe anpassen.

Reflektieren Sie sich selbst:

  • Zu welcher Tageszeit lernen Sie am effektivsten?
  • Welche Themen fallen Ihnen leicht, welche bereiten Schwierigkeiten?
  • Wie viel Zeit benötigen Sie realistisch, um neuen Stoff zu verarbeiten?

Wenn Sie diese Fragen ehrlich beantworten, können Sie einen Lernplan erstellen, der auf Ihre Stärken und Schwächen zugeschnitten ist. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht nur oberflächlich lernen, sondern den Stoff wirklich verinnerlichen.

Viele Studierende machen den Fehler, sich ausschließlich auf die Gruppe zu verlassen. Sie glauben, dass gemeinsames Lernen automatisch zu besseren Ergebnissen führt. In der Praxis kann jedoch das Gegenteil eintreten:

  • Leistungsstarke Studierende entwickeln sich nicht weiter, weil sie ständig anderen helfen.
  • Weniger fortgeschrittene Studierende fühlen sich überfordert und bleiben inhaltlich zurück.

Das Jurastudium erfordert Eigenständigkeit. Ihr Ziel sollte es sein, Wissen aufzubauen, das wirklich Ihnen gehört. Die Gruppe kann dabei ein wertvolles Werkzeug sein, ersetzt jedoch niemals die eigene Arbeit.

Praktische Tipps für den Alltag

Natürlich bedeutet das nicht, dass Sie sich isolieren sollen. Austausch mit Kommilitonen ist wertvoll – aber bewusst dosiert:

  • Lernen Sie in der Bibliothek in der Nähe Ihrer Gruppe, aber arbeiten Sie den Stoff eigenständig durch.
  • Nutzen Sie die Gruppe für gezielte Fragerunden oder gegenseitiges Abfragen kurz vor den Klausuren.
  • Planen Sie feste Zeiten für Ihr eigenes Lernen ein, unabhängig von den Treffen der Gruppe.

So bleiben Sie Teil der Gemeinschaft, ohne Ihre eigenen Ziele aus den Augen zu verlieren. 

Fazit: Gemeinsam lernen – aber nicht auf Kosten der eigenen Entwicklung

Eine Lerngruppe kann Motivation, Halt und Inspiration bieten. Doch sie darf Sie nicht davon abhalten, Ihren eigenen Weg zu gehen.
Wenn Sie Ihren Lernrhythmus kennen und sich konsequent daran orientieren, nutzen Sie die Vorteile der Gruppe, ohne ihre Nachteile zu spüren.

Das Jurastudium verlangt ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Wer sich nur treiben lässt, wird irgendwann feststellen, dass er nicht das Wissen selbst aufgebaut hat, sondern nur die Gedanken der Gruppe übernommen wurden.
Ihr Ziel sollte es sein, Schritt für Schritt ein stabiles Fundament an juristischer Kompetenz zu entwickeln – in Ihrem eigenen Tempo. Die Gruppe ist dabei Ihr Sparringspartner, nicht Ihr Steuermann.

 

 

Zehnter Tipp: Ausgleich zum Jurastudium – warum Balance kein Luxus, sondern notwendig ist

Das Jurastudium verlangt viel von Ihnen. Es ist geprägt von langen Tagen in der Bibliothek, intensiven Vorlesungen und unzähligen Stunden, die Sie mit Gesetzestexten, Kommentaren und Lehrbüchern verbringen. Viele Studierende sitzen buchstäblich den ganzen Tag – und manchmal auch halbe Nächte – über ihrem Stoff. Dabei geraten wichtige Dinge wie Bewegung, Entspannung und soziale Kontakte schnell in den Hintergrund.

Dabei ist genau dieser Ausgleich entscheidend, um das Studium nicht nur erfolgreich, sondern auch gesund zu bewältigen. Wer glaubt, von morgens bis abends ohne Pause lernen zu können, wird sehr schnell merken, dass das weder effektiv noch nachhaltig ist. Ohne Erholung und Abwechslung sinken nicht nur Motivation und Leistungsfähigkeit, sondern auch die Fähigkeit, das Gelernte dauerhaft im Gedächtnis zu behalten.

Warum Ausgleich so wichtig ist

Das Jurastudium ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Bis zum Staatsexamen vergehen mehrere Jahre – und in dieser Zeit müssen Sie konstant auf hohem Niveau arbeiten. Wer von Anfang an nur lernt, ohne auf sich selbst zu achten, riskiert nicht nur ein Leistungsloch, sondern auch gesundheitliche Probleme.

Das Gehirn kann Informationen nur dann langfristig abspeichern, wenn es regelmäßig Pausen zur Verarbeitung bekommt. Stundenlanges Lernen ohne Unterbrechung führt dazu, dass der Stoff zwar kurzfristig im Kurzzeitgedächtnis landet, aber nicht verankert wird. Außerdem nimmt die Fehlerquote zu, und die Lernmotivation sinkt.

Ausgleich bedeutet nicht, weniger engagiert zu sein – im Gegenteil:
Er sorgt dafür, dass Sie langfristig leistungsfähig bleiben und Ihr Studium ohne Erschöpfung und Frustration durchstehen. Balance ist damit ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Examensvorbereitung.

Bewegung und Sport als Gegengewicht

Viele Stunden im Sitzen belasten Körper und Geist. Sport ist daher nicht nur ein angenehmer Ausgleich, sondern eine echte Notwendigkeit. Durch Bewegung wird Stress abgebaut, die Konzentration verbessert sich, und Sie tanken neue Energie.

Dabei müssen es nicht gleich intensive Sportarten sein. Schon regelmäßige Spaziergänge, leichtes Joggen oder Radfahren können einen großen Unterschied machen. Wer gerne in Gruppen aktiv ist, kann sich einem Fitnesskurs oder Verein anschließen – so verbinden Sie körperliche Aktivität gleich mit sozialem Austausch.

Planen Sie feste Sportzeiten ein, so wie Sie Vorlesungen oder Lernphasen einplanen.
Wenn Bewegung zu einem festen Bestandteil Ihres Alltags wird, vermeiden Sie den typischen „Lernstress-Rückenschmerz“ und fördern gleichzeitig Ihre psychische Stabilität.

Soziale Kontakte außerhalb des Studiums

Jura ist ein Studium mit enormer Stofffülle. Es ist leicht, sich komplett hineinziehen zu lassen und fast ausschließlich mit Kommilitonen Zeit zu verbringen. Doch auf Dauer kann das dazu führen, dass sich Ihr gesamtes Leben nur noch um das Studium dreht.

Suchen Sie bewusst den Kontakt zu Menschen, die nichts mit Jura zu tun haben.
Das kann die Familie, alte Schulfreunde oder neue Bekannte aus anderen Bereichen sein. Diese Begegnungen helfen Ihnen, den Kopf frei zu bekommen und einmal komplett abzuschalten.

Gerade in stressigen Phasen – zum Beispiel vor den Klausuren oder dem Examen – sind solche Kontakte ein wichtiger Anker, um nicht in einer „Jura-Blase“ zu versinken. Sie erinnern daran, dass es noch andere Dinge im Leben gibt, und geben Ihnen emotionale Stabilität.

Zeitmanagement: Struktur statt Chaos

Ein strukturierter Tagesablauf hilft, Ausgleich und Lernen miteinander zu verbinden. Planen Sie Ihren Tag so, dass Lernphasen, Pausen, Vorlesungen und Freizeit in einem gesunden Verhältnis stehen.

Nutzen Sie beispielsweise Freistunden zwischen den Vorlesungen sinnvoll:

  • Gehen Sie in die Bibliothek und wiederholen Sie kurz den Stoff,
  • lesen Sie aktuelle Fälle nach,
  • oder bereiten Sie sich auf das nächste n Vorlesung vor.

So haben Sie abends Zeit, sich bewusst zu erholen.
Vermeiden Sie es, tagsüber viel Zeit „vor der Bibliothek“ oder in der Cafeteria zu vertrödeln, um dann abends in Hektik zu geraten. Häufig führt dieses Verhalten dazu, dass Studierende spätabends noch unter Zeitdruck lernen, was ineffektiv ist und die Nachtruhe stört.

Ein klarer Plan verhindert, dass sich ein schlechtes Gewissen aufbaut.
Wenn Sie tagsüber fokussiert arbeiten, können Sie abends ruhigen Gewissens abschalten – sei es mit einem Film, einem Treffen mit Freunden oder einem anderen Hobby. Diese bewusste Trennung von Lernen und Freizeit ist essenziell für Ihre mentale Gesundheit.

Belohnung und Motivation

Motivation entsteht nicht nur durch große Ziele wie das Bestehen des Staatsexamens. Kleine, tägliche Belohnungen helfen, den Weg dorthin durchzuhalten.

Setzen Sie sich konkrete Etappenziele:

  • eine bestimmte Anzahl von Fällen pro Woche,
  • ein Kapitel im Lehrbuch,
  • oder eine bestimmte Anzahl geschriebener Klausuren.

Wenn Sie diese Ziele erreichen, belohnen Sie sich bewusst – zum Beispiel mit einem freien Abend, einem Treffen mit Freunden oder einem besonderen Ausflug. So wird das Lernen nicht als endlose Pflicht empfunden, sondern als Teil eines ausgewogenen Lebensrhythmus.

Fazit: Ausgleich ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für Erfolg

Wer Jura studiert, weiß, dass der Weg zum Examen lang und anstrengend ist. Doch gerade deshalb ist es so wichtig, auf die eigene Balance zu achten. Lernen ist unverzichtbar, aber ohne Pausen und Erholung kann Wissen nicht nachhaltig verankert werden.

Bewegung, soziale Kontakte und bewusst geplante Freizeit sind kein Widerspruch zum ehrgeizigen Studium – sie sind seine Grundlage.
Wer sich frühzeitig einen gesunden Ausgleich schafft, wird das Studium nicht nur besser bewältigen, sondern auch mit mehr Freude und Energie ans Ziel kommen.

 

 

Schlusswort

Mit diesen zehn Tipps möchten wir Ihnen einen starken Start in Ihr Jurastudium ermöglichen.
Gerade die ersten Semester sind eine spannende, aber auch herausfordernde Zeit: neue Inhalte, neue Strukturen und ein ganz neues Denken. Es ist völlig normal, sich manchmal unsicher oder überfordert zu fühlen – das gehört zum Lernprozess dazu.

Unser Wunsch für Sie ist, dass Sie mit Neugier, Motivation und Durchhaltevermögen in dieses Abenteuer starten.
Nutzen Sie die kommende Vorlesungszeit, um sich Schritt für Schritt ein solides Fundament aufzubauen. Vergleichen Sie sich nicht zu sehr mit anderen – jeder lernt in seinem eigenen Tempo. Wichtig ist nicht, wie schnell Sie vorankommen, sondern dass Sie konsequent und strukturiert lernen.

Falls es einmal nicht so läuft, wie Sie es sich wünschen, oder Sie das Gefühl haben, den Überblick zu verlieren:

Wir sind für Sie da!

Mit unserer 36-jährigen Erfahrung unterstützen wir sowohl Anfangssemester, die ihre ersten Schritte im Studium machen, als auch Examenskandidaten, die sich intensiv auf ihre Prüfungen vorbereiten möchten.

Egal, ob Sie gerade erst mit den Grundlagen beginnen oder kurz vor dem Examen stehen – gemeinsam entwickeln wir eine individuelle Strategie, die zu Ihnen passt.
Unser Ziel ist es, Sie nicht nur fachlich, sondern auch mental und methodisch zu stärken, damit Sie Ihr Studium erfolgreich und selbstbewusst meistern.

Im Anschluss finden Sie eine Übersicht unserer Angebote – vom Einzelunterricht für Anfänger bis hin zu unseren intensiven Examensvorbereitungskursen.
Schauen Sie sich in Ruhe um – wir freuen uns, Sie auf Ihrem Weg begleiten zu dürfen.

Herzlichst

Ihr My-Jura-Help-Team

 

Unsere Angebote:

Vorbereitung für das Examen:
Jura Examensrepetitorium
Examen - Einsendeklausurenkurs
Crashkurs -Examen - 2 Monate
Examen - mündliche Prüfung


Vorbereitung auf alle universitären Prüfungsleistungen:
Jura Nachhilfe für Uni-Klausuren
Online Einsendeklausurenkurs für Uni-Klausuren
Unterstützung & Hilfe bei Hausarbeiten
Unterstützung bei Schwerpunkt- und Seminararbeiten – auf Anfrage 

Zu unseren Kontaktdaten


_____________________________
 
Redaktionell verantwortlich nach § 18 Abs. 2 Medienstaatsvertrag (MStV):
Fr. Müserref Yüksel
My-Jura-Help
Subbelrather Str. 15A
50823 Köln

Ein etwas anderer Blick auf einen erfolgreichen Start ins neue erste Semester – 10 Tipps! - (2. Teil)

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Letzte Woche haben wir unsere neue Reihe mit Tipps für den Start ins Jurastudium begonnen. Im ersten Beitrag haben wir bereits die ersten drei Tipps vorgestellt.

Wie angekündigt, möchten wir euch in dieser Serie Schritt für Schritt weitere wertvolle Ratschläge geben, und zwar zu folgenden Themen:

 

Tipp 4: Überblick über die Rechtssysteme
Tipp 5: Auswahl geeigneter Lehrbücher
Tipp 6: Das juristische Praktikum
Tipp 7: Strategie für den Lernstart

 

 


Vierter Tipp: Die Rechtssysteme 

Das deutsche Rechtssystem ist in zwei Hauptbereiche unterteilt: Privatrecht und Öffentliches Recht. Diese Bereiche gliedern sich wiederum in fünf eigenständige Gerichtsbarkeiten: die ordentlichen Gerichte (Zivil- und Strafrecht), Verwaltungsgerichte, Arbeitsgerichte, Sozialgerichte und Finanzgerichte.
Diese Struktur regelt sowohl das Verhältnis zwischen den Bürgern und dem Staat als auch die Beziehungen der Bürger untereinander und sorgt so für eine umfassende rechtliche Ordnung.

Wichtig ist, das Rechtssystem nicht mit den drei großen Rechtsgebieten zu verwechseln. Gerade für Anfänger werden diese Rechtsgebiete zunächst unabhängig vom Rechtssystem – und damit auch von den Gerichtsbarkeiten – betrachtet.

Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, haben wir eine Infografik erstellt. Sie bietet einen übersichtlichen Vergleich und eine kurze Zuordnung der drei großen Rechtsgebiete, sodass Sie sich schnell orientieren können.

 

Überblick über die 3 Rechtsgebiete

Fünfter Tipp: Auswahl geeigneter Lehrmaterialien


Bereits in den ersten Vorlesungen werden von den Dozenten häufig Bücher empfohlen. Oft handelt es sich dabei jedoch um die eigenen Lehrbücher der Dozenten oder um Werke, die für Anfänger viel zu komplex und schwer verständlich sind. Zwar sind diese Bücher grundsätzlich für das gesamte Studium bis hin zum Examen geeignet, für den Einstieg sind sie jedoch häufig zu anspruchsvoll.

Pro Rechtsgebiet reichen zwei Lehrbücher völlig aus.

Eines sollte in einer einfachen Sprache verfasst sein und sich vor allem an Studienanfänger richten. Es begleitet Sie in den ersten Semestern – neben den Vorlesungen und den Arbeitsgemeinschaften (AGs) – beim ersten Kennenlernen der juristischen Materie. In der Regel handelt es sich hierbei um die Allgemeinen Teile der jeweiligen Rechtsgebiete, beispielsweise Strafrecht Allgemeiner Teil (AT) oder Bürgerliches Gesetzbuch Allgemeiner Teil (BGB AT).
Später, in höheren Semestern, empfiehlt es sich, ein zweites Lehrbuch anzuschaffen, das bereits den Blick auf das Examen richtet.

Doch welche Arten von Büchern und schriftlichen Materialien gibt es überhaupt für das Jurastudium?

 

(1)  Lehrbücher:
Ein Lehrbuch ist ein Sachbuch, das den Lehrstoff und die Materie didaktisch aufbereitet und speziell für das Studium konzipiert ist.
Es vermittelt das Wissen und die Fähigkeiten, die für den Lernprozess erforderlich sind, und enthält oft:

·         eine Einführung in das jeweilige Rechtsgebiet,

·         Definitionen der rechtlichen Materie und der juristischen Fachbegriffe,

·         sowie kleinere Fallbeispiele, die das Verständnis fördern.

Gute Lehrbücher zeichnen sich dadurch aus, dass sie komplexe Inhalte verständlich machen und den Lernprozess schrittweise begleiten.

 

(2)  Fachbuch:
Daneben gibt es sogenannte Fachbücher, die auf den ersten Blick für Anfänger kaum von Lehrbüchern zu unterscheiden sind.
Der wesentliche Unterschied liegt in der Zielgruppe und im Verwendungszweck:

·         Ein Lehrbuch ist didaktisch so aufgebaut, dass es Wissen für einen bestimmten Ausbildungsstand vermittelt – beispielsweise für Studienanfänger.

·         Ein Fachbuch richtet sich hingegen an ein Fachpublikum, das vertieftes, spezialisiertes Wissen benötigt. Es enthält teilweise neue wissenschaftliche Erkenntnisse, ist jedoch weniger didaktisch aufgebaut.

Fachbücher eignen sich daher in erster Linie für höhere Semester oder Examenskandidaten.
Die Verwirrung entsteht oft dann, wenn ein Fachbuch dieselben Themenbereiche abdeckt wie ein klassisches Lehrbuch, etwa im Strafrecht AT. Von außen – anhand des Titels oder der Seitenzahl – lassen sich die Unterschiede oft nicht erkennen. Deshalb sollten Sie sich vor dem Kauf genau informieren, um Fehlkäufe zu vermeiden.

 

(3)  Skripten:
Mit Skripten sind in der Regel die Vorlesungsskripte gemeint.
Ein solches Skript enthält meistens den Stoff, der in der jeweiligen Vorlesung behandelt wird, und dient den Studierenden als begleitendes Material.

Nun müssen wir Sie jedoch gleich zu Beginn ein wenig enttäuschen:
Wenn Sie glauben, dass es für jede Vorlesung automatisch ein Skript gibt, das Ihnen ausgehändigt wird – meist in digitaler Form – so ist dies leider nicht der Fall.

Oft stellen die Dozenten lediglich digitale Folien bereit, die man sich selbst herunterladen kann. Ein vollständiges Skript existiert hingegen nicht immer.

Darüber hinaus gibt es Skripte, die käuflich erworben werden können.
Hierbei ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese nicht identisch sind mit den Vorlesungsskripten, die der jeweilige Dozent selbst herausgibt und auf deren Grundlage er auch die Klausuren erstellt.


Kaufskripte sind häufig visuell aufbereitet, enthalten mehr Grafiken und versuchen, das materielle Recht herunterzubrechen, also auf ein einfacheres Niveau zu bringen. Ob dies für Anfänger tatsächlich hilfreich ist, lässt sich nicht pauschal beantworten.
Denn gerade am Anfang des Studiums sollten die Basics – also das grundlegende Verständnis der Rechtsmaterie – sehr detailliert und didaktisch präzise vermittelt werden. Eine zu starke Vereinfachung kann dazu führen, dass wichtige Zusammenhänge fehlen oder unklar bleiben.


Wir möchten an dieser Stelle lediglich aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt. So können Sie sich selbst ein Bild machen und entscheiden, welche Materialien am besten zu Ihnen und Ihrem Lernstil passen.“

 

(4)  Fallbücher:
Viele Anfänger greifen zu Beginn ihres Studiums gerne zu Fallbüchern, da in Prüfungen Fälle im Gutachtenstil bearbeitet werden müssen.
Oft hören sie von höheren Semestern, dass Fallbücher der beste Einstieg seien. Leider ist dies ein weit verbreiteter Irrtum – ein Fallbuch sollte nicht das erste Lernmittel sein.

 

(5)  Handkommentare:
Nein, es gibt nicht nur den mehrbändigen Münchener Kommentar, sondern auch Handkommentare.
Wie der Name schon verrät, handelt es sich dabei um ein Buch, das nur aus einem einzigen Band besteht und kompaktes Wissen in Form eines Kommentars zu einem bestimmten Gesetz oder Rechtsgebiet liefert.

Doch braucht man – gerade als Anfänger – diese oftmals recht teuren Bücher? Ein klares: Nein!


 

My-Jura-Help Tipp bezüglich Bücher:


Unser Favorit für Anfänger sind ganz klar Lehrbücher, die in einer leichten und einfachen Sprache geschrieben sind. Entspricht das dem Gegenteil von dem, was man sonst von älteren Semestern hört oder in sozialen Netzwerken liest?

Ja! Und warum?

Wir begründen das gerne – und zwar nicht nur damit, dass wir seit über 36 Jahren Rechtswissenschaften unterrichten und einen enormen Erfahrungsschatz besitzen.
Sondern auch damit, dass unsere Kunden nachweislich häufig Prädikatsnoten oder zumindest zweistellige Noten in ihren Uni-Prüfungen und im Examen erreichen.

Eins vorweg: Wir als kommerzieller Anbieter haben keinerlei finanziellen Vorteil davon, dass Sie ein Lehrbuch kaufen.

 

Warum ein Lehrbuch von Anfang an entscheidend ist

Was wir jedoch wissen – und was uns die Erfahrung immer wieder zeigt – ist Folgendes:
Wenn Sie frühzeitig mit einem Lehrbuch beginnen, wenn Sie damit die Basics erarbeiten und auch in den höheren Semestern parallel mit einem Lehrbuch weiterlernen, dann sind Sie später ganz klar im Vorteil.

Und zwar nicht nur bei uns, sondern auch in jedem anderen Repetitorium oder in jeder Examensvorbereitung. Denn Sie haben dann eine gesunde Basis, auf der das Examenswissen aufgebaut werden kann. Fehlt diese Basis hingegen, erleben wir es leider immer wieder, dass Studierende im Repetitorium zunächst die Grundlagen nachholen müssen – und gleichzeitig schon das Examenswissen lernen sollen.

Das ist eine absolute Doppelbelastung für Sie.

Diese Doppelbelastung kurz vor dem Examen führt unweigerlich zu mehr Stress.
Sie haben nur eine begrenzte Zeit bis zum Examen.
Und wenn zunächst die Lücken der Grundlagen geschlossen werden müssen, bevor Sie sich auf das eigentliche Examenswissen konzentrieren können, fehlt am Ende oft genau die Zeit, die für das gezielte Training der Examensvorbereitung notwendig wäre. Leider führt das dann häufig dazu, dass die gewünschte Note im Examen nicht erreicht wird.

Genau das vermeiden Sie, wenn Sie von Anfang an mit einem didaktisch gut aufgebauten Lehrbuch lernen.
Ein Lehrbuch vermittelt kein Inselwissen, sondern stellt die Zusammenhänge her, zeigt die Definitionen, die Meinungsstreitigkeiten und vor allem das materielle Recht, das Sie unbedingt benötigen, um das Gesetz in der Fallbearbeitung richtig anwenden zu können.

 

Die Gefahr von Skripten und Fallbüchern

Wir appellieren besonders an Anfänger:
Folgen Sie nicht der großen Masse der Studierenden, die glauben, ein Skript oder ein Fallbuch reiche völlig aus, um eine Klausur zu bestehen und sich damit eine Basis für das spätere Examen aufzubauen. Studierende höherer Semester lernen selbst noch. Sie haben weder das Know-how noch den Überblick – und erst recht nicht die Erfahrung –, um Ihnen einen verlässlichen Tipp geben zu können.

Vielleicht haben Sie Glück und erwischen in Ihrer Klausur einen Fall, der einem Beispiel aus dem Fallbuch sehr ähnelt.

Doch was bleibt dann am Ende? Lückenwissen.

Dieses Lückenwissen tragen Sie ins nächste Semester. Und wenn Sie Ihre Lernweise – nur mit Fallbüchern oder Skripten – nicht ändern, wächst diese Lücke still und leise weiter. Kurz vor dem Examen ist es dann nahezu unmöglich, dieses Defizit vollständig aufzuholen. Selbst in einem einjährigen Repetitorium lässt sich fehlendes Grundlagenwissen oft nicht mehr ausgleichen.

 

Wir erleben täglich, dass Studierende zwar alle ihre universitären Prüfungen bestanden haben, aber dennoch zentrale Grundlagen fehlen – und sie leider fälschlicherweise glauben, dass ein einjähriges Repetitorium diese Lücken schließen könne. Ein Repetitorium soll Sie auf Examensniveau vorbereiten, nicht die Grundlagen nachholen. Wenn diese Grundlagen fehlen, wird es mehr als schwierig, gute Noten im Examen zu erreichen.

Im Grunde genommen führt das dazu, dass Sie nicht direkt mit dem eigentlichen Examensstoff beginnen können. Stattdessen müssen Sie parallel zum Repetitorium erst die Lücken schließen. Das ist mühsam – und vermeidbar, wenn Sie von Anfang an auf die richtigen Materialien setzen.

 

Warum Fallbücher nicht reichen

Nehmen wir ein Beispiel:
Ein typisches Fallbuch enthält maximal 20 bis 30 Fälle, und die meisten davon nicht auf Examensniveau
Im BGB AT gibt es allein etwa 90 bis 120 Problemkreise. Natürlich kann niemand alle 120 perfekt beherrschen – das ist völlig klar.

 

Doch dieses Zahlenverhältnis zeigt deutlich:
Ein Fallbuch kann niemals ausreichen, um Sie gezielt auf die Uni-Klausuren vorzubereiten – und auf das Examen schon gar nicht. Selbst wenn Sie einen Fall aus dem Fallbuch auswendig lernen, wird genau dieser Fall niemals in Ihrer Klausur vorkommen.

Gibt es Ausnahmen?
Ja, manchmal taucht ein ähnlicher Fall auf. Aber diese Fälle sind so selten, dass Sie sich niemals darauf verlassen sollten.

Viele Fallbücher sind zudem wirtschaftlich konzipiert. Damit sie für Studierende bezahlbar bleiben, werden Inhalte stark komprimiert. Das bedeutet, dass zwangsläufig prüfungsrelevante Themen fehlen.

Außerdem liefert ein Fallbuch Ihnen nur das fertige Produkt – also eine Musterlösung eines Falles. Es zeigt Ihnen nicht, wie Sie selbst den Weg zur Lösung finden. Und genau dieser Weg ist entscheidend, denn nur wenn Sie ihn beherrschen, können Sie unbekannte Fälle erfolgreich bearbeiten.

 

Metapher: Lehrbuch vs. Fallbuch

Stellen Sie sich vor, Sie wollen lernen, wie man ein bestimmtes Produkt herstellt.
Würden Sie einfach nur das Endprodukt anschauen – oder möchten Sie verstehen, wie es hergestellt wird?

Sie müssten die Einzelteile, das Rohmaterial, die Herstellungsschritte und die Technik kennenlernen, um es selbst produzieren zu können.

Ein Fallbuch zeigt Ihnen nur das fertige Produkt. Ein Lehrbuch hingegen vermittelt Ihnen das materielle Recht: Das Wissen, wie Sie selbst ein Produkt herstellen – in unserem Fall: wie Sie einen juristischen Fall analysieren und die Schwerpunkte finden können. So lernen Sie, unbekannte Fälle eigenständig zu bearbeiten, die Problemstellungen zu erkennen und die passenden Meinungsstreitigkeiten im Gutachten darzustellen.

Genau das macht das Jurastudium aus: Anwenden, nicht fertige Fälle auswendig lernen.

 

Sprache als Schlüssel zum Erfolg

Ein weiterer, oft unterschätzter Vorteil:
Ein Lehrbuch schult ganz nebenbei auch Ihre sprachlichen Fähigkeiten. Und Sprache ist im Jurastudium das wichtigste Werkzeug, um Ihre Gedanken präzise auszudrücken – in Klausuren, Hausarbeiten und später im Examen.

 

Deshalb sind wir von My-Jura-Help klare Befürworter eines didaktisch gut aufgebauten Lehrbuchs.

 

Die perfekte Kombination

Natürlich reicht ein Lehrbuch allein nicht aus, um Fälle in der Klausur erfolgreich zu lösen.

Der Schlüssel liegt in der Kombination aus:

·         den Arbeitsgemeinschaften (AGs) an der Universität,

·         einem hochwertigen, didaktisch aufgebauten Lehrbuch,

·         und regelmäßigem Üben anhand von Fällen – am besten Fälle, die Sie selbst schreiben!

Nur diese Kombination ermöglicht es Ihnen, das Gelernte zu verstehen, anzuwenden und zu verinnerlichen.

Falls Ihre Universität kein gezieltes Klausurtraining anbietet, suchen Sie sich einen Anbieter, der maßgeschneiderte Fälle erstellt, die exakt auf Ihr Wissen und Ihren Lernstand zugeschnitten sind.

Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass die Fälle höchstpersönlich für Sie erstellt werden – und nicht „von der Stange“ stammen. Jeder Studierende bringt einen anderen Lerntyp, ein anderes Vorwissen und individuelle Kenntnisse wie auch Erfordernisse mit.

Ebenso wichtig wie Gutachtenschreiben selbst ist eine intensive Korrektur.
Gerade für Anfänger ist es entscheidend, detailliertes Feedback zu erhalten – idealerweise mit Formulierungsvorschlägen, die zu Ihrem eigenen Schreibstil passen. Nur so erkennen Sie Ihre Fehler und können sich gezielt verbessern.

 

Fazit

Wie finden Sie nun das für Sie passende Lehrbuch?

Gehen Sie in eine Bibliothek oder eine Fachbuchhandlung. Suchen Sie sich im Vorfeld ein Teilgebiet aus, zum Beispiel das Minderjährigenrecht im BGB AT.
Vergleichen Sie in verschiedenen Lehrbüchern genau diesen Bereich.

Achten Sie auf:

·         den Schreibstil – ist er leicht verständlich?

·         enthaltene Beispielsfälle,

·         die Darstellung von Meinungsstreitigkeiten,

·         und ob das Buch Ihnen einen echten Mehrwert bietet.

Denn am Ende gilt:
Sie allein entscheiden, mit welchem Buch Sie am besten lernen und Ihr Wissen aufbauen können.

Unsere klare Empfehlung lautet jedoch:
Starten Sie mit einem einfach verständlichen Lehrbuch. Damit legen Sie den Grundstein für Ihr Studium – und schaffen eine solide Basis bis hin zum Examen.

 

 

Sechster Tipp: Das juristische Praktikum

Das Praktikum während der Studienzeit ist eine Zulassungsvoraussetzung für das erste Staatsexamen. Damit Ihr Jurapraktikum anerkannt wird, muss es die Voraussetzungen der in Ihrem Bundesland geltenden Prüfungsordnung erfüllen.

Diese Prüfungsordnungen schreiben teilweise konkrete Tätigkeitsfelder – zum Beispiel innerhalb der landeseigenen Verwaltung – oder bestimmte Rechtsgebiete vor. Die Gesamtdauer beträgt bundesweit drei Monate und muss bis zur Anmeldung zum Staatsexamen vollständig absolviert sein.

In einigen Bundesländern, wie etwa Berlin, können diese drei Monate frei aufgeteilt werden, wenn die Gesamtzeit auf mehrere Stationen verteilt werden soll. Andere Länder schreiben zusätzlich bestimmte Rechtsbereiche vor, die abgedeckt werden müssen, oder sehen ein Pflichtpraktikum bei Gerichten oder Verwaltungsbehörden vor.
In Sachsen-Anhalt, Hessen und Sachsen können oder müssen außerdem Grundpraktika absolviert werden. Erkundigen Sie sich daher bitte frühzeitig bei den zuständigen Justizprüfungsämtern, um sicherzugehen, dass Ihr Praktikum anerkannt wird.

 

Nun stellt sich die Frage, wann die beste Zeit ist, ein solches Praktikum zu absolvieren. Natürlich bietet es sich an, das Praktikum in den Semesterferien einzuplanen. Aber in welchem Studienabschnitt?

Das hängt stark von individuellen und persönlichen Gegebenheiten ab.
Wenn es möglich ist, sollten Sie das Praktikum jedoch frühzeitig absolvieren – und nicht erst kurz vor dem Staatsexamen.

Der Grund: In den Anfangssemestern sind Sie noch weniger stark in den Studienalltag eingebunden und stehen nicht so sehr unter Prüfungsstress.
Kurz vor dem Examen hingegen sollten Sie Ihre Zeit und Energie vollständig auf die Examensvorbereitung konzentrieren – statt drei Monate für ein Praktikum einzuplanen.

 

 

Siebter Tipp: Strategie für den Lernstart

Um zu wissen, wie Sie am besten beginnen zu lernen, ist zunächst entscheidend, welcher Lerntyp Sie sind.
Was wichtig und wesentlich ist für das Bestehen aller juristischen Klausuren, haben wir bereits im Abschnitt zu den Büchern angesprochen. Hier wollen wir noch etwas detaillierter darauf eingehen.

Zunächst sollten wir uns die Frage stellen, welche Art von Prüfungen Sie erwarten.
Da gibt es zunächst die Grundlagenscheine, wie zum Beispiel Rechtsgeschichte.
Dort wird von Ihnen nicht verlangt, eine Fallbearbeitung im Gutachtenstil anzufertigen. Grundsätzlich jedoch wird in den meisten Prüfungen das Lösen von Fällen erwartet – sei es bei den universitären Klausuren oder auch bei den Hausarbeiten und später natürlich im Examen.

Das bedeutet:
Das Klausurenschreiben spielt eine sehr große Rolle. Sie können jedoch nur dann eine erfolgreiche Klausur – also eine, die den technischen Anforderungen des Gutachtenstils genügt – schreiben, wenn Sie gleichzeitig das materielle Recht verstanden haben.

Das sind also zwei Bereiche, auf die Sie Ihren Fokus setzen müssen. Es macht wenig Sinn, wenn Sie die Technik des Klausurenschreibens beherrschen, aber das materielle Recht nicht. Hier zeigt sich noch einmal deutlich, dass das Lernen nur mit einem Fallbuch keinen Sinn macht.
Wenn Sie das materielle Recht nicht anhand eines Lehrbuchs verstanden haben, hilft Ihnen das bloße Beherrschen der Technik gar nichts.

Was Anfänger machen sollten:

a)    Besuchen Sie alle Vorlesungen, die Ihnen wirklich einen Mehrwert bieten.
Wir haben im ersten Beitrag dieser Reihe bereits einige Tipps dazu gegeben.

b)    Kaufen Sie sich ein gutes Lehrbuch, das für Sie leicht verständlich ist, und beachten Sie die Tipps, die wir Ihnen bereits gegeben haben.
Schauen Sie sich ein bestimmtes Rechtsgebiet in verschiedenen Büchern an und wählen Sie dasjenige aus, das Ihnen am meisten Mehrwert bietet und die Inhalte verständlich und nachvollziehbar darstellt.

c)    Ein weit verbreiteter Irrglaube unter Anfängern ist, dass Gesetze auswendig gelernt werden müssen. Das stimmt nicht – Sie dürfen die Gesetze mit in die Prüfung nehmen.
Denn entscheidend ist nicht, ob Sie den Gesetzestext auswendig kennen, sondern ob Sie ihn anwenden können. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie sich intensiv mit den Gesetzen vertraut machen
Sie werden feststellen, dass es Gesetze gibt, die Sie immer wieder anwenden werden, und andere, die Sie während des gesamten Studiums – ja, sogar bis zum Examen – vielleicht niemals benötigen. Das allein zeigt schon: Es gibt wichtige Gesetze, die im universitären Alltag ständig gebraucht werden, und andere, die eher selten relevant sind.

Bei umfangreicheren Gesetzen wie dem BGB empfiehlt es sich, das Inhaltsverzeichnis gründlich zu studieren.
Fragen Sie sich:

·         Ab wann z.B. beginnt das Schuldrecht Allgemeiner Teil – und wo hört es auf?

·         Welche Normen sind besonders wichtig?

·         Welche Normen enthalten Legaldefinitionen?

Mit dem Zusammenspiel aus Lehrbuch, Vorlesung und Arbeitsgemeinschaften werden Sie erkennen, welche Paragrafen wichtig sind und welche im Zivilrecht beispielsweise Anspruchsgrundlagen darstellen.

d)   Wenn Sie nicht die Zeit haben, jede Seite des Lehrbuchs vollständig zu lernen, dann nutzen Sie es parallel zur Vorlesung als Nachbereitung, um die Themen noch einmal vertieft durchzugehen.

e) Besuchen Sie unbedingt – wie wir bereits im ersten Beitrag erwähnt haben – die Arbeitsgemeinschaften (AGs). Arbeiten Sie jeden Fall aus der AG kontinuierlich nach. Und seien Sie nicht scheu, den AG-Leiter direkt zu fragen, wenn Sie etwas nicht verstehen.

f)     Erst wenn Sie das materielle Recht auf diese Weise erfasst haben, können Sie sich zusätzlich ein Fallbuch zulegen – oder gezielt das Lösen von Fällen trainieren.
Schreiben Sie jede Klausur mit, die an der Universität angeboten wird.

Wenn Sie noch intensiver trainieren möchten, suchen Sie sich einen Anbieter, der maßgeschneiderte Klausuren für Sie konzipiert – Fälle, die exakt auf Ihr Wissen und Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Denn Standardfälle „von der Stange“ bringen Ihnen keinen echten Mehrwert, da sie nicht auf Ihre Lernentwicklung eingehen. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie bei diesem Anbieter eine detaillierte Korrektur erhalten – am besten mit punktgenauen Formulierungsvorschlägen, die zu Ihrem persönlichen Schreibstil passen. Nur so können Sie genau nachvollziehen, wo Ihre Fehler liegen, und sich Schritt für Schritt verbessern.

Wer diese Schritte konsequent befolgt, wird nicht nur seine Klausuren bestehen, sondern hat auch beste Chancen auf Prädikatsnoten und schafft sich damit ein stabiles Fundament für das spätere Examen.

 

 

Ausblick:
Mit diesen ausführlichen Tipps beenden wir diesen Beitrag. Im nächsten und damit letzten Teil widmen wir uns folgenden Themen:

  • Was ist beim Schreiben von Hausarbeiten zu beachten
  • Lernen mit Kommilitonen
  • Der Ausgleich zum Jurastudium

 

Wenn Sie auf der Suche nach einem Anbieter sind, der Sie individuell und mit maßgeschneiderten Fällen unterstützt, sind Sie bei uns genau richtig.
Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Ihnen eine stabile Basis für Ihr Studium zu schaffen.

Oder stehen Sie bereits vor dem Examen und wünschen sich ein individuelles, ganz auf Sie zugeschnittenes Repetitorium, um Ihre Wissenslücken zu schließen?
Dann kontaktieren Sie uns gerne für ein erstes, völlig unverbindliches Gespräch.

Ihr My-Jura-HelpTeam

 

Unsere Angebote:

Vorbereitung für das Examen:
Jura Examensrepetitorium
Examen - Einsendeklausurenkurs
Crashkurs -Examen - 2 Monate
Examen - mündliche Prüfung


Vorbereitung auf alle universitären Prüfungsleistungen:
Jura Nachhilfe für Uni-Klausuren
Online Einsendeklausurenkurs für Uni-Klausuren
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